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Gezeiten Ebbe Flut - 4

 

4. Die Kräfte

Die Erde kreist also einmal pro Mondumlauf um den gemeinsamen Schwerpunkt S.
Übrigens:
eine solche Umkreisung eines äußeren Mittelpunktes nennt man eine Revolution im Gegensatz zu einer Rotation ( = Drehbewegung um eigenen Mittelpunkt ).


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Dies gilt aber auch für alle anderen Punkte der Erde.
Alle Punkte machen dieselben Kreisbewegungen mit einer Periodendauer von etwa 28 Tagen
und jeder Punkt hat dabei seinen eigenen Kreismittelpunkt.


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Wegen dieser monatlich periodischen Umkreisung des Erdschwerpunktes um den gemeinsamen Schwerpunkt S von Erde und Mond entstehen Fliehkräfte (Trägheits"kräfte") wie bei einem Kettenkarussell, bei welchem die Sitze an den Ketten nach außen schwenken


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Dazu kommen noch die bereits erwähnten abstandsabhängigen Gravitationskräfte zwischen Erde und Mond.


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Alle diese Kräfte überlagern sich zu resultierenden Kräften, welche nun endlich die Erklärung für die gezeitenverursachenden Meeresströmungen sind.

In Richtung Mond und in Gegenrichtung entsteht eine resultierende Kraft nach außen - so entstehen die Flutberge.

In Querrichtung zur Achse Erde-Mond entsteht eine kleine, in der Animation nicht sichtbare resultierende Kraft nach innen - so entstehen die Ebbetäler.


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Die Animation zeigt nun nur die resultierenden Kräfte, die zur Bildung der Flutberge führen.


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Achtung: die tägliche Eigenrotation der Erde ist hierbei noch nicht berücksichtigt!

Beobachte einmal die Bretagne (großer gelber Punkt) !
Während eines Mondumlaufs bewirken die wechselnden resultierenden Kräfte zweimal Ebbe und zweimal Flut!

Im Bereich einer Flut häuft sich das Wasser an und hebt damit den Wasserspiegel,
andererseits fließen benachbarte Wassermassen von den Seiten her nach.

Die abfließenden Wassermassen bewirken vor allem in den Gebieten quer zur Achse Erde-Mond ein Absinken des Wasserspiegels - wir erleben dort Ebbe.

Eine genauere Analyse zeigt folgende auftretenden Kräfte an einem Ort:


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- Beobachte über einen Umlauf die Länge des schwarzen Kraftpfeils!

- - Er bleibt immer gleich lang ( Zentrifugalkraft ist konstant)!

- Beobachte über einen Umlauf die Länge des roten Kraftpfeils!

- - Er ändert ständig seine Länge ( Gravitationskraft ist abstandabhängig)!

- Beobachte über einen Umlauf die Länge des violetfarbenen Pfeils der resultierenden Kraft!

- - Seine Länge und Richtung bewirken das Zufließen und das Abfließen des Wassers!

An allen Orten treten zu einem Zeitpunkt folgende Kräfte auf:


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Knut und Wiebke meinen:

"Dann müsste doch ständig eine riesige Wassermenge um die Erde herum jagen, um die wandernden Flutberge zu erklären!?"

Physikalix erklärt:

Alle Wasserteilchen bewegen sich nur eine relativ geringe Strecke,
  sowohl vor und zurück als auch auf und ab.
Beobachtet mal die kleinen bunten Wasserpunkte!
Sie machen letztendlich nur kreisartige Bewegungen!
Die Gesamtheit aller Wasserteilchenbewegungen führt dann zur Erscheinung der wandernden Flutberge.


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Das ist vergleichbar mit einer "La Ola"-Welle im Stadion.
Die Welle wandert durch das Stadion, obwohl alle Zuschauer sich nur, zeitlich versetzt, auf und abbewegen!


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