ZURÜCK   WEITER

Gezeiten Ebbe Flut - 11 -

 

11. Fachausdrücke

  • Flut ist der Zeitraum und der Vorgang ansteigenden beziehungsweise „auflaufenden“ Wassers.
  • Ebbe ist der Zeitraum und der Vorgang sinkenden beziehungsweise „ablaufenden“ Wassers.
  • Den Zeitpunkt des höchsten Wasserstandes bezeichnet man mit Hochwasser (HW), den des tiefsten Wasserstandes mit Niedrigwasser (NW).
  • Der Wasserstand zu diesen Zeiten wird Hochwasserhöhe (HWH) bzw. Niedrigwasserhöhe (NWH) genannt.
  • Aufeinander folgende Hochwasser- und Niedrigwasserhöhen sind unterschiedlich, da sich die sich die Stellungen von Mond und Sonne relativ zur Erde ändern.
  • Der Höhenunterschied zwischen Niedrigwasserhöhe und der folgenden Hochwasserhöhe (während der Flut) wird als Tidenstieg bezeichnet.
  • Der Höhenunterschied zwischen Hochwasserhöhe und der folgenden Niedrigwasserhöhe (während der Ebbe) wird als Tidenfall bezeichnet.
  • Den Mittelwert aus Tidenstieg und Tidenfall bezeichnet man als Tidenhub.
  • - siderischer Monat = 27,32 Tage
    = Umlaufdauer des Mondes in Bezug auf den Fixsternhimmel
    = Erdumrundung um 360 Grad
    Entgegen den Rundungsregeln wird dieser Zeitwert gerne auf 28 Tage aufgerundet, da er dann leicht in vier Abschnitte zu je 7 Tagen von Vollmond zu Halbmond usw. geteilt werden kann.
  • - synodischer Monat = 29,53 Tage
    = Zeitspanne von Neumond zu Neumond bzw. Vollmond zu Vollmond
    es dauert etwa zwei Tage länger, bis für uns auf der Erde der Mond wieder die gleiche Stellung in Bezug auf Erde und Sonne erreicht hat, weil die Erde weiter auf ihrer Bahn um die Sonne wandert, während der Mond die Erde umrundet.

  • - Zentrifugalkraft = Fliehkraft (=Trägheits"kraft")
    Die Zentrifugalkraft ist eine sogenannte Scheinkraft
    Ihre Existenz hängt vom Betrachtungssystem = Bezugssystem ab.

    Dies soll an einem Beispiel gezeigt werden:

    Ein Mann (oder eine Frau) schleift ein Stück Eisen an einem Schleifstein. Die Funken fliegen tangential von der Berührstelle weg.

    Dass sie geradeaus fliegen ist für den Mann klar - ein bewegter Körper bleibt in Bewegung, solange keine Krafteinwirkung das ändert (kurz: Körper sind träge). Diesen Sachverhalt nennt man das Trägheitsgesetz, zuerst formuliert von Isaac Newton.

    Copyright V. Froer 2011

    Eine Ameise auf dem Schleifstein erlebt dies anders.

    Von ihrer eigenen Bewegung auf dem rotierenden Schleifstein soll sie nichts bemerken, so wie auch wir Menschen nichts von der Rotation unserer Erde bemerken.

    Aus ihrer Sicht fliegen Funken beschleunigt nach außen und entfernen sich. Also muss nach ihrem physikalischen Wissen eine Kraft gewirkt haben, denn ohne Kraft keine Beschleunigung. Sie benennt diese Kraft "Zentrifugalkraft".

    Sie hat dabei nicht bemerkt, dass sie sich selbst in einem rotierenden System befindet. Nur deshalb treten hier Scheinkräfte auf. In Wirklichkeit handelte es sich nur um das unbeschleunigte Trägheitsverhalten bewegter Funken, die ihre Anfangsgeschwindigkeit beibehalten haben.

    (Von der zusätzlichen Fallbewegung in Richtung Boden sehen wir hier ab).

    Manchmal wird die Zentrigugalkraft auch "Trägheitskraft" benannt - ein etwas schizophrener Begriff.
    Denn einerseits steckt das Wort "Trägheit" darin, was eine geradlinige unbeschleunigte Bewegung ohne äußere Krafteinwirkung beschreibt und die Sichtweise eines nicht beschleunigten Beobachters darstellt, andererseits das Wort "Kraft", was nur aus der Sicht des mitbewegten Beobachters sinnvoll wäre.

ZURÜCK                                                                                                                                         WEITER